Worum es in diesem Beitrag geht.
Kompetenzfelder im E-Commerce
Welche Personen sind für E-Commerce bzw. Onlineshops in einem Unternehmen eigentlich zuständig?
E-Commerce ist ein sehr oberflächlicher Begriff – die einen Personen verstehen darunter, dass man Online Marketing Aktionen so setzen kann, dass es über eine Internetseite zu einem Abschluss kommen kann, jemand anderer versteht darunter, dass man ein Onlineshopsystem im Unternehmen etablieren und mit Produkten befüllen kann.
Prinzipiell kann in vier unterschiedliche Disziplinen aufgeteilt werden, die in der dieser Grafik erläutert werden soll.
Vier mögliche Teildisziplinen im E-Commerce
1. Technisches Verständnis
Welche Onlineshopsysteme sind am Markt? Welche Systeme (CRM, ERP, WAWI, PIM, CMS, uvm.) können in der E-Commerce Infrastruktur unterstützen? Wie funktionieren Programmiersprachen und Schnittstellen zwischen Softwareprogrammen? Welche Softwareprogramme gibt es (Stichwort: SaaS, PaaS, IaaS und on premise Lösungen). Wie funktioniert Datenanalyse? Welche Programme gibt es für die Aufzeichnung von Datenströmen in Onlineshops? Welche Analysen aus welchen Programmen können zum Erfolg eines Onlineshops beitragen?
Jobprofile, die starkes Verständnis in diesem Bereich abverlangen sind beispielsweise Technical E-Commerce Specialists oder IT Spezialisten werden aber in manchen Fällen, je nach Unternehmensgröße und ausgeschriebenen Jobprofil, einem „herkömmlichen“ E-Commerce Manager zugeteilt.
2. Strategischer Überblick
Welche rechtlichen Rahmenbedingungen muss man als Onlinehändler einhalten (Urheberrecht, Markengesetz, Konsumentenschutzgesetz, E-Commerce Gesetz, Omnibus-Richtlinie, EU-OSS, Verpackungsgesetz, und vieles mehr)? Welches Geschäftsmodell verfolgt der Onlineshop (B2C, D2C, B2B, Dropshipping)? Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Wie hebt man sich von Konkurrenten ab? Werden Marktplätze, und wenn ja, welche Marktplätze werden als Onlinehändler besetzt? Werden Preisvergleichsplattformen verwendet? Wie wird das Sortiment gestaltet? Wie sieht die ideale Kundschaft oder Persona im Onlineshop aus? Welche Kennzahlen / KPIs sagen was über den Onlineshop aus? Wie können Kennzahlen interpretiert werden und welche Maßnahmen können getroffen werden? Wie stellt man ein ideales E-Commerce Team zusammen? Wie ist allgemein die Websitestruktur aufgebaut?
Jobprofile, die eine starke Ausprägung im strategischen Bereich haben, sind zumeist Positionen für den Head of E-Commerce, E-Commerce Manager, E-Commerce Spezialisten oder E-Commerce Experten. Zudem setzen viele E-Commerce Beraterpositionen oder Projektverantwortungen bei Agenturen ein gutes Vorwissen in diesem Bereich voraus.
3. Online bzw. digitales Marketing
Das Spektrum eines Online Marketeers hat heute mehrere Facetten bekommen, nachdem sich auch die Welt der Möglichkeiten immer weiter vergrößert. Es gibt Marketingmethoden ohne weiterem Einsatz von Budget wie der Optimierung von organischen Suchmaschinenergebnissen (SEO), über organische Beiträge in Social Media (Facebook, Instagram, Pinterest, Tiktok und co.) oder E-Mail-Marketing-Kampagnen, aber auch bezahlte (= paid) Werbemaßnahmen wie Suchmaschinenmarketing (SEA), Facebook oder Instagram Paid Ads, Affiliate Programme, Banner- oder Displaywerbung. Sowohl Google, als auch Facebook bieten für ihre Werbemöglichkeiten eigene Akademien an.
Solltest du hierzu stärkeres Interesse haben, schaue dir doch den Google Digital Workshop oder den Facebook Blueprint dazu an.
Tipp: Grundsätzlich ist in allen Bereichen dieser Arbeit ein Umgang mit diversen Bild- oder Videobearbeitungsprogrammen (z.B.: Adobe Photoshop oder Premiere Pro) von Vorteilen, aber auch das Arbeiten in bekannten CMS Systemen wie WordPress für die Gestaltung von Landingpages eine gute Voraussetzung.
Jobprofile, die eine starke Ausprägung im Online Marketing Bereich haben, sind beispielsweise Performance Marketing Manager, SEO oder SEA Spezialisten, Digital Marketing Manager, Online Marketing Manager, Social Media Manager, Conversion Spezialisten, Content Manager und viele mehr bezeichnet. Auch Grafikdesigner können hier ein Auge offen behalten, nachdem für bestimmte Werbeanzeigen zumeist auch entsprechende Creatives gebraucht werden.
4. Operative Abwicklung
Einen eigenen Onlineshop bauen, selbst ein Paket verpacken, ein Produkt in einen Onlineshop einpflegen, eine Kundenserviceanfrage selbstständig zu lösen, eine eigene Landingpage mit selbst ausgedachtem Angebot bauen und den Return-on-Investment (ROI) messen, einen Contentbeitrag mit vorherigen Keywordrecherche schreiben, eine Retoure bearbeiten oder einen Kunden vom Produkt aus dem Onlineshop überzeugen.
All diese Tätigkeiten sind zwar „Daily Business“, dennoch fehlt es vielen Strategen oder Technikern, einfachste operative Arbeit einmal verrichtet zu haben. Das Wissen in die Praxis umzusetzen und selbst für das Handeln verantwortlich zu sein, gibt neue Einblicke in das theoretische Wissen. Wir alle sind unterschiedliche Wesen, mit unterschiedlichen Ansprüchen und lernen mit anderen Menschen im Zuge unserer Medien umzugehen.
Jobprofile, die eine starke Ausprägung im operativen Bereich haben, können zum Beispiel ein E-Commerce Operations Manager, ein E-Commerce Mitarbeiter, ein E-Commerce Koordinator oder ein E-Commerce Sales Manager sein. Auch der Lehrberuf E-Commerce Kaufmann/-frau in Österreich beginnt in diesem Bereich mit der Ausbildung und arbeitet sich dann langsam in strategische Themen weiter ein.
E-Commerce Ausbildungen in Österreich: Angebot, Kriterien, Laufzeiten.
E-Commerce Ausbildungen unter einem Jahr und ohne akademischen Abschluss
Die mit * markierten Ausbildungen werden unter anderem auch durch mind. einem Lektor von exvomo besetzt.
- Werbeakademie (Teil des WIFI Wien)*: Diplomlehrgang E-Commerce Management. Dauer: 6 Monate. Kosten: € 3.310,00. Voraussetzung: Zahlung und Aufnahme.
- Digitalworld Academy* (seit Jänner 2022 verfügbar): Diplomlehrgang Online-Shop und Content Management. Dauer: 4 Wochen. Kosten: € 2.160
- WIFI Graz: E-Commerce Basics inkl. E-Learning für Mitarbeiter und Unternehmen im Handel. Dauer: 2 Wochen. Kosten: € 600,00. Voraussetzung: Zahlung und Aufnahme.
- CPC Consulting: Online Marketing und Digital Marketing (unterschiedliche Kurse). Dauer: 4-6 Wochen. Kosten: zwischen € 2.000,00 bis € 2.900,00. Voraussetzung: Zahlung und Aufnahme.
- BFI Wien: E-Commerce Manager/in. Dauer: 4 Monate. Kosten: € 2.390,00. Voraussetzung: Zahlung und Aufnahme.
- WIFI Salzburg: Qualifizierter E-Commerce Experte (allerdings aktuell für 2022 keine Termine eingestellt). Dauer: 6 Monate. Kosten: € 1.750,00. Voraussetzung: Zahlung und Aufnahme.
- BFI Oberösterreich: E-Commerce. Dauer: 1 Monat. Kosten: € 1.050 Voraussetzung: Zahlung und Aufnahme.
- AOM: E-Commerce Kurs. Dauer: 2 Monate. Kosten: € 850. Voraussetzung: Aufnahme und Zahlung.
E-Commerce Ausbildungen über einem Jahr:
- FH Wieselburg: Masterstudiengang E-Commerce. Dauer: 2 Jahre. Kosten: FH & ÖH-Beitrag (ca. 383,00 pro Semester). Ich (Thomas) bin selbst Alumni und kann diesen Studiengang auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrung mit Studiengangsleiter Rainer Neuwirth empfehlen.
- Donau Uni: Marketing Management & Digitalisierung (MSc). Dauer: 18 Monate. Kosten: € 14.900,00. Voraussetzung: Zahlung und Zulassung nach Bewerbungsverfahren.
- E-Learning Group: MBA Digital Marketing & Data Management (mit dem BFI gemeinsam). Dauer: 18 Monate. Kosten: € 8.900,00.
- FH Oberösterreich: Bachelor Marketing & eBusiness. Dauer: 3 Jahre. Kosten: FH & ÖH Beitrag (pro Semester ca. € 383,00). Voraussetzung: Aufnahmeverfahren positiv absolvieren.
- FH Oberösterreich: Master Digital Business. Dauer: 2 Jahre. Kosten: ÖH Beitrag (ca. € 20,00 pro Semester).
- AIM Burgenland: MSc E-Commerce und Online Marketing. Dauer: 2 Jahre. Kosten: € 8.900,00.
E-Commerce Ausbildungen von exvomo
Sind natürlich besser als alles andere 🙂 Nein. Spaß beiseite. Jede Ausbildung hat seine Daseinsberechtigung. Unser Anspruch ist es, so individuell wie möglich auf Unternehmen und Personen einzugehen. Daher gibt es das Angebot, inhouse Schulungen zu buchen und auch unsere Online Akademie welche seit April 2022 am Markt ist.
Zusammenfassung des Beitrages.
Egal für welche Ausbildungsstätte ihr euch schlussendlich gibt es wohl keinen besseren Zeitpunkt als das Jahr 2022 um sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Solltet ihr noch unschlüssig sein, wohin es euch verschlägt, lasst uns gerne persönlich über eure Ziele sprechen. Hier gehts zum Kontaktformular.