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AWS Cloud im E-Commerce (Interview mit Jochen

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Worum es in diesem Beitrag geht.

Cloud Computing, Content Delivery Networks, Speicherung in Datennetzwerken, Datenschutz und vieles mehr. Begriffe, die grundsätzlich für Verwirrung sorgen können. Mit diesem Interview versuchen wir, Licht ins Dunkel der Begriffe zu bringen und stellen Jochen Landvoigt, einem der beiden Geschäftsführer (neben Matthias Zwittag) der SIWA Online GmbH, Fragen rund um diese Themen und klären dabei Vor- und Nachteile sowie die Bedenken rund um den Datenschutz auf.

Jochen Landvoigt, Geschäftsführer der SIWA Online GmbH

„Lieber Jochen, wer bist du und was macht die SIWA?“
Jochen Landvoigt – Einer der 2 geschäftsführenden Gesellschaftern der SIWA Online GmbH. Seitens der Geschäftsführung bin ich für die technische Infrasturktur verantwortlich. Wir liefern digitale Lösungen in allen Bereichen und Branchen direkt aus dem Softwarepark Hagenberg. Vom einfachen Webshop, über Corporate Websites und individuellen Applikationen bis hin zu umfangreichen ERP Lösungen bieten wir als Full Service Partner das richtige Produkt für unsere Kund*innen. Effizient, individuell und persönlich.
„Seit einiger Zeit seid ihr nun auch AWS Cloud zertifiziert. Könntest du den Begriff „Cloud Computing“ bzw. „Content Delivery Network“ (kurz: CDN) in wenigen Worten erklären?“

Cloud Computing:
„Cloud Computing“ ist die bedarfsabhängige Bereitstellung von IT-Ressourcen über das Internet. Statt physische Rechenzentren und Server zu nutzen, kann man über einen Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS) nach Bedarf auf Technologieservices wie beispielsweise Rechenleistung, Speicher und Datenbanken zugreifen.

 

Content Delivery Network:
Ein Content Delivery Network (kurz CDN) ist ein Netz von Servern in verschiedenen Rechenzentren auf der ganzen Welt. Es stellt eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um Websites oder Webanwendungen weltweit extrem schnell auszuliefern, da auch der Weg zum Benutzer möglichst kurz gehalten wird.

„Was kann die Nutzung dieser Cloud für Onlinehändler/innen bedeuten (Vor- und Nachteile) und mit welchen Kosten müssen Nutzer/innen beim Einsatz einer AWS Cloud rechnen?“

Vorteile:


In der Cloud hat man den Vorteil, dass Ressourcen sehr schnell erhöht aber auch wieder verringert werden können. Steht z.B. eine große TV Werbung an, bei der man viel Traffic erwartet, kann man die Infrastruktur auf Knopfdruck hochskalieren. Diese Skalierung kann aber auch automatisch passieren. Wenn man z.B. weiß, dass zwischen 0 und 6 Uhr so gut wie niemand im Onlineshop einkauft, kann man in dieser Zeit auch die Serverressourcen reduzieren. Hierzu muss aber die Software auch mitspielen und das auch unterstützen. Daher ist es für uns schon immer wichtig gewesen, sowohl Infrastruktur als auch Programmier-Know-How zu haben, um die beiden Welten perfekt verknüpfen zu können.

Nachteile:


Manche sprechen von einem sogenannten „Cloud Provider Lock In“, also dass man sich zu sehr von einem Anbieter abhängig macht. In gewisser Weise macht man das aber bei vielen Produkten, wenn ich nur an Office365 oder Adobe Creative Cloud denke. Diese Bedenken muss man aber natürlich immer im vorhinein mit dem Kunden gemeinsam besprechen und abwägen. Man kann den vollen Umfang der Cloud nutzen, dann wird die Bindung etwas enger. Man kann aber auch ein klassisches „Lift & Shift“ in die Cloud machen, dann kann das auch zu jedem anderen Cloud Provider wieder einfach transferiert werden.

Kosten:


Bezüglich den Kosten kommt es immer auch die gebuchten Ressourcen an, da in der Cloud immer nach tatsächlichem Verbrauch verrechnet wird. Wir haben aber jahrelange Erfahrung in der Cloud und können die Kosten gemeinsam mit dem Kunden immer sehr gut voraus berechnen, sodass man weiß, mit was man im Jahresschnitt monatlich rechnen muss.

„Stichwort DSGVO: Inwiefern hat man die Kontrolle der Datenweitergabe mit Cloud Systemen noch unter Kontrolle?“

Grundsätzlich hat AWS einige Rechenzentren in der EU und damit liegen auch Daten ganz klar in der EU. Man hat bei jedem Dienst die Möglichkeit, auch die Daten entsprechend zu verschlüsseln. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Wichtig ist es in jedem Fall, die Daten zu klassifizieren und zu entscheiden, welche Daten geschützt werden müssen. Diese können dann, wie auch bei jedem anderen Hosting Provider, entsprechend behandelt werden. 

Da AWS ja nur die Infrastruktur zur Verfügung stellt und man ganz klar entscheiden kann, in welche Länder welche Daten kommen, kann man jede Applikation auch DSGVO sicher betreiben. Sollte man dennoch Bedenken haben, gibt es auch dementsprechende Hybridszenarien. Daher, sensible Daten liegen in einem Rechenzentrum in Österreich (das keinem Cloudprovider angehört) und die übrigen Dienste laufen in der Cloud (wie z.B. ein CDN)

„Wann ist der richtige Zeitpunkt auf diese Cloud zu setzen?“
In die Cloud kann man jederzeit einsteigen. Auch wenn man diese noch nicht produktiv einsetzt, sollte man sich die Technologien und Möglichkeiten ansehen, um für sich selbst zu wissen, was mittels der Cloud möglich ist. Auch ein PoC (Proof of Concept) lässt sich für die meisten Dienste sehr einfach aufsetzen.
„Zu guter letzt: Wie unterstützt ihr Onlinehändler/innen sonst noch?“
Neben der Entwicklung von Onlineshops bieten wir unseren Kund*innen weitere Lösungen in dem Bereich E-Commerce an. Sei es Analyse-Tools (Stichwort Business Intelligence), CDN oder App-Lösungen. Zusätzlich zur technischen Umsetzung von Shopsystemen gibt es zahlreiche Prozesse, welche im Hintergrund abgewickelt werden müssen. Viele dieser Prozesse finden noch manuell beim Kunden statt. Wir sehen uns hier klar als Digitalisierungspartner und bieten unsern Kund*innen Hilfestellung bei der Abwicklung von Bestellungen, Zahlungsmöglichkeiten, etc. Wir bieten ihnen individuelle Lösungen auf Basis von Standardtools an, welche auch immer mehr durch KI unterstützt werden.

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